Nachdem wir den ersten Eindruck von Sri Lanka verdaut hatten, haben wir ein paar Tage überlegt ob wir unseren geplanten Ausflug zum Adams Peak wirklich machen sollen…Dabei handelt es sich um einen Berg auf dessen Gipfel sich der Fußabdruck Buddhas befinden soll. Das interessante daran: auch andere Religionen sprechen dem Berg eine besondere Bedeutung zu. Für das Christentum ist es der Fußabdruck vom heiligen Thomas, für den Hinduismus der Fußabdruck von Shiva und für den Islam der Fußabdruck von Adam. Auf Grund dieser religiösen Bedeutung ist der 2243m hohe Adams Peak wohl der bekannteste Berg Sri Lankas.
Die Idee dahinter, dass sich 4 verschiedenen Religionen den Berg „teilen“ und täglich tausende Menschen auf den Gipfel pilgern, fanden wir so interessant, dass wir uns keine weiteren Gedanken um die Menschenmassen die uns erwarten würden machten.
Ein weiteres „Highlight“ an der Wanderung zum Adams Peak ist, dass wir Nachts los gelaufen sind um den Sonnenaufgang vom Gipfel aus beobachten zu können. Mit dieser Idee waren wir natürlich nicht alleine und haben unterwegs, auf den steilen Stufen nach oben, immer mehr Menschen getroffen.
Oben angekommen hatten wir genügend Zeit um das bewohnte Kloster auf dem Gipfel herum zu laufen, konnten uns anschließend einen guten Platz für den Sonnenaufgang suchen und mussten uns gut einpacken – es war richtig kalt und windig auf dem Gipfel; eine willkommene Abwechslung zu den heißen Temperaturen.
Je heller es wurde, desto mehr Menschen kamen oben an; also machten wir uns bald an den Abstieg und konnten den Adams Peak nochmal von unten bewundern.
Nach dem Frühstück packten wir dann gleich wieder und fuhren mit dem Bus zum Zug um weiter zu reisen. Unsere müden Beine freuten sich genauso wie wir auf die Zugfahrt, vor allem weil der schönste Abschnitt von Sri Lankas Zugstrecke vor uns liegen sollte. Für uns wurde die Zugfahrt allerdings zu unserer Schlimmsten!
Der Zug war schon ziemlich voll als wir einstiegen, doch anfangs hofften wir noch das sich das an den nächsten Stationen ändern würde. Wir konnten auf dem Boden sitzen und sahen zumindest ab und zu ein bisschen was von der Landschaft: wir zuckelten durch Teeplantagen, tropische Wälder, über Berge und durch enge Tunnel.
Unsere Hoffnung auf einen Sitzplatz wurde jedoch zerstört als an jeder folgenden Station immer nur wenige Menschen ausstiegen; dafür aber 20mal so viele einstiegen. Irgendwann standen wir wie die Sardinen im Zug und hofften das die 5 Stunden Fahrt schnell vorbei gehen würden…
Nachdem die Fahrt überstanden war, waren wir froh uns erstmal ein paar Tage davon erholen zu können.
Der Ort Ella hat selbst (außer Cafés und Restaurants) zwar nicht viel zu bieten, aber er bietet sich zum entspannen an und das hatten wir nach unserem Ausflug zum Adams Peak und der anschließenden Zugfahrt wirklich nötig!
Wir wollten aber natürlich nicht nur auf der faulen Haut liegen und haben z.B. an einem Tag einen Roller gemietet und sind zu einer Teefabrik gefahren.
Dort hat uns ein Guide durch die Anlage geführt und erklärt wie der Tee von den Plantagen bis zu uns kommt. Leider war bei unserem Besuch gerade keine Erntezeit bzw. es wurde nicht produziert, aber trotzdem haben wir alle Schritte erklärt bekommen und anschließend durften wir die unterschiedlich starken Schwarztees probieren.
Ein weiteres Ausflugsziel war die Nine Arches Bridge.
Um zu dieser Brücke zu gelangen sind wir ungefähr eine Stunde an den Bahngleisen lang gelaufen, durch einen Tunnel und dann ist man auch schon fast auf der Brücke mit den 9 Bögen. Der Weg an bzw. über die Gleise ist ungefährlich, da die Züge nur ein paar Mal am Tag hier langsam lang fahren und sich immer durch hupen bemerkbar machen.
Die Singhalesen führen sogar ihre Tiere hier spazieren…
Nach ein paar entspannten Tagen im Hochland – wo wir tatsächlich mal Gebrauch von unseren Pullis machen konnten – freuen wir uns beim Rucksack packen schon auf ein Wiedersehen mit dem Meer!
Nächster Halt: Yala Nationalpark. Darüber dann bald mehr!