Zu Besuch in Riobamba

Nach 3 Stunden Fahrt von Quito nach Riobamba erwartet uns Jois‘ ganze Familie. Aber nicht nur ihre Eltern (Rosie & Ramiro) und Geschwister (Ale & Sebas) sondern auch Jois‘ Freund Juan-David, 2 Tanten, 2 Onkel, ihre Oma, und Cousine Ivanna. Also ab an den Tisch und Essen fassen! 🙂 Und auch die darauffolgenden Tage verbringen wir eigentlich immer mit der ganzen Familie: egal ob Ausflug zum Vulkan oder Grilltag.

Nach reichhaltigem Frühstück machen wir erst einen kleinen Stadtbummel und zuhause erwartet uns dann schon der vorbereitete Grill. Da wieder die ganzen Verwandten vom Vortag da sind, wird aus dem Grillen zum Mittagessen schnell ein ganzer GrillTAG (inkl. Tischtennis, Trinkspielen mit Oma und Bierpong mit Ivanna’s Freunden :-D).

Aber trotz feuchtfröhlichem Abend schaffen wir es am nächsten Tag zum Glück alle reichtzeitig aus dem Bett, denn heute steht eins auf dem Programm:

Vulkan Chimborazo

Und was heißt das für uns? Richtig: endlich mal 5000 Höhenmeter knacken 😛

Nach dem Frühstück machen wir uns mit Jois‘ Eltern, ihrer Schwester Ale, Johanna und Jasmin auf den Weg Richtung Vulkan. Das Wetter verspricht allerdings nicht unbedingt die beste Sicht…wir hoffen trotzdem einen Blick auf den Gipfel werfen zu können. Insgesamt ist der Chimborazo (spricht man: Tschimborasso) 6310m hoch und somit der höchste Berg Ecuadors und der höchste Berg der Welt, wenn man vom Erdmittelpunkt aus misst. Ab ca. 5100m ist er vereist & kann ab da nur mit einem erfahrenen Guide und Erfahrung erklommen werden. Wir machen uns zusammen auf den Weg zum „ersten Refugio“; einer kleinen Hütte von der aus man sich weiter hoch zum „zweiten Refugio“ vorarbeiten kann. Hier stärken wir uns nochmal, packen uns dich mit Mützen, Schals und Handschuhen ein und danach gehts ohne Ramiro & Rosie zum zweiten Refugio. Die Landschaft ist total unwirklich und lässt uns alle an Mondlandschaft denken. 😀 Der „Aufstieg“ ist geprägt von vielen Fotopausen und einer unglaublich schönen Aussicht. Aber am besten lassen wir Fotos sprechen:

Leider hat sich der Gipfel nicht zeigen wollen, aber auf dem Rückweg Richtung Riobamba können wir einen kurzen Blick drauf werfen & an den darauffolgenden Tagen sehen wir ihn von Weitem & versuchen es mit Fotos:

Nach unserem Ausflug sind wir alle ziemlich kaputt & sind froh das zuhause (schon wieder) Essen auf uns wartet. Danach müssen wir uns aber leider von Jois verabschieden, da sie zusammen mit Sebas und Juan-David zurück nach Quito fahren muss. 🙁

Die nächsten Tage verlaufen unspektakulär: ein kleiner Ausflug zum Nachbarort Guano(unspektakulär), ein Mädelsnachmittag inkl. Friseur für Sabrina und ein paar Stunden Ruhe für Marco (bis Jois‘ Oma ihn entführt :-D).

Banos – ein Ausflug zu vielen Wasserfällen & einem Baumhaus inkl. Schaukel „am Ende der Welt“ mit Blick auf den Vulkan Tungurahua

Da Jois‘ Eltern uns noch nicht Leid sind & uns geboten haben noch zu bleiben nehmen wir das natürlich gerne an & können von Riobamba aus sehr gute Ausflüge machen. Erstes Ziel: Banos. Der Ort ist vorallem für seine Möglichkeiten des Outdoorsports und ein Baumhaus bekannt. Moment: ein Baumhaus? Ja, richtig! Keine Ahnung wie das passiert ist; aber jeder will das Baumhaus sehen und eine Runde am Abgrund schaukeln.

Nach ungefähr 2 Stunden erreichen wir den Ort und machen uns erstmal auf den Weg zu einer Wasserfall-Tour…gefühlt gibt es hier nämlich 41567328 Wasserfälle und ebenso viele Touranbieter. Im Nachhinein betrachtet war es zwar schön, aber die Tour an sich recht nervig, da (wie sollte es anders sein) der Bus mit extrem lauter, ecuadorianischen Musik beschallt wurde & an jedem 2. Wasserfall gab es natürlich noch irgendwas was man kaufen oder machen konnte (das kostet natürlich wieder was). Wie gesagt: schön wars trotzdem, nur etwas langatmig.

Nach den Wasserfällen machen wir einen Pause in Banos und sehen uns ein bisschen den Ort an: Seeehr touristisch, da sehr klein und wie schon erwähnt gibt es viele Anbieter für diverse Touren (wie Rafting, Bungee-Jumping, Wasserfall-Touren, Ausflüge zu den Thermalquellen etc) und alle würden uns ihre Häuser, Kinder und Gliedmaßen anbieten wenn wir nur eine Tour bei ihnen buchen würden 😀

Anschließend geht es zum „Casa del Arbol“ einem wie schon erwähnten „legendären“ Baumhaus inkl. Schaukel über dem Abgrund mit Blick auf den Vulkan Tungurahua. Auch hier wieder ein einziges Touri-Aufgebot und wir müssen Schlange stehen um zu schaukeln…wann haben wir das zum letzten mal gemacht? Ist wohl ne Weile her 😀 Trotzdem ist der Ausblick wieder absolut lohnend und das Baumhaus ist super…könnte nur idyllischer sein 😛

Quilotoa-Lagune

Schon am nächsten Tag machen wir uns auf den Weg Richtung Chugchilan; einem kleinen Ort ca. 200km entfernt von wo aus wir 2 Tage wandern wollen. Für 200km brauchen wir inkl. Wartezeit 8 Stunden (!!) bis wir endlich im Hostel sind. Also ging ein Tag schon mal für die Anreise drauf. ABER: wir haben ja Zeit! 😛

Beim Abendessen gibt der Hostelbesitzer uns schon mal Karten für mögliche Wanderungen. Unser absoluter „Favorit“ unter den Karten:

Wer sich da nicht verläuft, muss schon studiert haben. Zum Glück wollen wir den Weg nicht wandern, sondern am nächsten Tag zum Quilotoa-Krater fahren und von dort aus zum Hostel wandern. Als um 5:30h der Wecker klingelt und wir hören wie der Wind am Hostel rüttelt, sind wir uns gar nicht mehr so sicher ob das wirklich HEUTE sein muss; wir haben ja schließlich Zeit! Aber wir pellen uns trotzdem aus dem Bett und nehmen den Bus um 6:00h Richtung Quilotoa. Der kleine „Ort“ ist noch verschlafen und besteht eigentlich nur aus Restaurants und Hostels. Einen Kaffee später stehen wir schon am Kraterrand und staunen über die riesige Lagune! Der Wind weht ganz schön & wir sind froh das wir uns dick eingepackt haben. Nach ein paar Metern begegnet uns ein Hund, der sich scheinbar in den Kopf gesetzt hat uns zu folgen. Im Vorfeld haben wir gelesen das sich viele Leute, die den Quilotoa-Loop wandern, wegen den streunenden und agressiven Hunden Steine in die Taschen stecken…unser erster Eindruck von den Hunden ist allerdings gut & nach weiteren Metern schließt sich noch ein Hund der Wanderung an. Warum nicht? Aber die beiden Wegbegleiter brauchen Namen: die Kleine nennen wir Quilo und den Großen Toa: Quilo-Toa (ziemlich unkreativ aber es passt).

Nach 3 windigen Stunden haben wir es fast um den ganzen Krater geschafft als uns ein Schild darauf hinweist, dass wir jetzt abbiegen müssen. Die Hunde scheint das nicht zu stören: Sie folgen uns weiter. Wir rutschen den sandigen Kraterrand runter, kommen durch einen kleinen Ort, gehen einen steilen Canyon runter und an der anderen Seite wieder steil Richtung Chugchilan bzw. Hostel hoch. Unterwegs sind uns die Hunde ziemlich nützlich: Immer wenn fremde Hunde auf uns zustürmen, verteidigen die beiden uns.

Quilo will aber irgendwann nicht mehr mit. Vielleicht war es zu viel für die kurzen Beine jedenfalls bleibt sie in der Nähe eines Haus stehen und will nicht weiter. Nach ca. 15 Kilometern sind wir zurück im Hostel und wer ist immer noch dabei? Toa, unser treuer Freund. Der Hostelbesitzer begrüßt uns und lässt uns direkt wissen, dass Toa ein bekanntes Gesicht ist: er läuft die Strecke wohl häufiger mit Wanderern und ist willkommen im Hostel. Zum Glück! Wir hoffen das er uns auch morgen weiter in den nächsten Ort begleitet, da er wohl auch diese Strecke kennt.

Und direkt am nächsten Morgen als wir die Zimmertür öffnen, kommt eine bekannte Hundeschnauze um die Ecke; immer hin gibt es bald Frühstück (natürlich fällt da was für ihn ab) und dann machen wir uns zu dritt auf den Weg Richtung Sigchos. Schon jetzt wissen wir eigentlich das es uns sicher das Herz bricht ihn zurück zu lassen, aber wo sollen wir ihn hinstecken wenn wir Bus fahren oder im Hostel übernachten?

Der Weg nach Sigchos ist mal wieder ein Highlight…die Landschaft ist einfach traumhaft! Berge, Canyon, Fluss…alles dabei. Es geht wieder runter in den Canyon, eine ganze Zeit lang am Fluss entlang und erst am Ende wieder mehrere hundert Höhenmeter steil bergauf um zum Ort zu gelangen. Unterwegs kommen wir an einem kleinen Ort vorbei: eine Kirche, eine Schule und 2 Häuser aber keine Bewohner! Der Ort ist verlassen.

Nach 15 Kilometern sind wir in Sigchos von wo aus unser Bus nach Riobamba fährt. Jetzt heißt es abschiednehmen: Traurige Hundeaugen schauen uns nach als wir in den Bus steigen…Tschüss Toa, wir hätten dich gerne mit auf Reisen genommen! <3

Kurze Info am Rande: Wer Marco im Radio über unsere Reise reden hören will sollte heute zwischen 20 und 21 Uhr SWR3 hören. 😉

Bis zum nächsten Abenteuer

Eure Tramps

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