Bienvenidos a Ecuador

Inzwischen sind wir seit 2 Wochen in Ecuador & waren ein bisschen schreibfaul. Deswegen hier nochmal ein Lebenszeichen 🙂

Schwerer Start in Ecuador…

Wir haben uns am 12. August abends auf den Weg Richtung Ecuador gemacht. Vorgesehen war eine ca. 19-stündige Busfahrt inkl. Grenzangelegenheiten wie Ausreise aus Kolumbien und Einreise in Ecuador. Aus 19 Stunden wurden aber insgesamt 44 Stunden bis wir wirklich an unserem Ziel (Ecuadors Hauptstadt Quito) ankamen. Warum? Nachdem wir schon 1,5 Stunden später als geplant losgefahren sind, wurden wir mitten in der Nacht von einer Taschenlampe geweckt…die Polizei hat für ca. eine Stunde unseren Bus links gemacht und das Gepäck von Hunden durchsuchen lassen & uns im Bus geweckt um das „Handgepäck“ auch zu durchsuchen.Danach gings dann noch mal ein paar Stunden weiter bis zu Grenze.
Dort mussten alle aussteigen und sich das Gepäck schnappen da unser Bus nur leer über die Grenze fahren durfte. Wir wurden samt Gepäck in Taxis verfrachtet die uns dann zur kolmbianischen Seite der Grenze gefahren haben…schnell den Stempel zur Ausreise abholen und zufuß die 500m über die Grenze zur ecuadorianischen Seite laufen um dort den Einreisestempel zu bekommen. Ging alles ganz schnell und unkompliziert. Wir sind zwar spät dran, aber guter Dinge das wir es in  ca. 400km geschafft haben. In Ecuador ging es aber nicht mit unserem Bus (der eigentlich ein Direktbus war) weiter, sondern die Taxis haben uns nach längerer Wartezeit zum nächsten Busbahnhof gefahren. Wir waren alle ziemlich übermüdet und verwirrt,aber da wir für den neuen Bus zum Glück nichts zahlen mussten, war es uns egal, hauptsache es geht weiter. Weiter ging es zwar, aber wir wurden noch 2x gründlich von der Polizei kontrolliert, was wieder einige Zeit in anspruch genommen hat. Ziemlich genervt beschleicht uns langsam das Gefühl, das wir es seeeehr spät nach Quito schaffen werden. Ungefähr 120km vor unserem Ziel hält der Busfahrer plötzlich an & von unseren Mitreisenden erfahren wir, dass es nicht mehr weiter geht. WARUM? Die Straßen sind gesperrt da die indigene Bevölkerung streikt und da die Streiks scheinbar nicht grade friedlich verlaufen ist es zu gefährlich zu versuchen irgendwie durch zu fahren. Wir sind genervt! Der Bus dreht um & lässt uns in der nächstbesten Stadt raus. Hier müssen wir uns ein Hostel suchen und am nächsten Tag einen Bus nach Quito nehmen (Das Geld dafür gibt uns der Busfahrer zwar, aber trotzdem sind wir sauer hier eine unplanmäßige Übernachtung einlegen zu müssen).

Unser Hostel ist das letzte Loch mit schimmeligen Kopfkissen & am nächsten Morgen sitzen wir schon gegen 6 Uhr in dem Bus nach Quito. Die Streiks haben scheinbar für heute noch nicht angefangen und so kommen wir gut durch und erreichen nach ungefähr 44 Stunden tatsächlich unser Ziel!

In Quito haben wir das Glück, dass uns Jois (die Austauschschülerin von Roman’s Nichte) bei sich aufnimmt und wir so zum einen die Kosten für die Übernachtung sparen aber auch das wir endlich nochmal ein bisschen Ruhe von den Hostel-Mitbewohnern haben. Und mit Jois haben wir wirklich ein super Los gezogen! Sie und ihre Familie nehmen uns sehr nett bei sich auf und trotz Sprachbarriere verbringen wir viel Zeit zusammen. Sie hat außerdem gute Tipps was wir in Quito machen können, denn auch Quito ist zur Zeit von Streiks und nicht ganz so friedlichen Demonstrationen betroffen, weshalb wir nicht überall in der Stadt hin können. Unser erstes Ziel lag deshalb außerhalb der Stadt:

Markttag in Otavalo

Jeden Samstag findet in Otavalo (ca. 2 Stunden von Quito entfernt) ein großer Markt statt. In dem 50.000 Einwohnerort sehen wirklich die meisten so aus, wie man sich Otavalo-Indianer vorstellt: traditionelle Kleidung, lange geflochtene schwarze Haare.

Allerdings sehen wir auf den ersten Metern des Markts wenig traditionelle Ware…eher überkommt uns der Gedanke an heimische Flohmärkte: gefälschte Kleidung, überall Schuhe, glitzernde Gürtel und sonstiger Ramsch. Hm, so haben wir uns das aber nicht ausgemalt. Aber dann verirren wir uns endlich in die Straßen mit den Sachen nach denen wir Ausschau gehalten haben: Bunte Rucksäcke, Decken, Tücher, weiche Pullis aus Alpakawolle, Mützen und Hängematten. Aber auch Gewürze, Obst- und Gemüsestände gibt es soweit das Auge reicht.

 

Da wir uns bald in etwas kältere Gefilde aufmachen wollen, haben wir hier die Möglichkeit warme Pullis und Mützen zu kaufen & schlagen zu. Der Markt ist wirklich riesig und wenn die Rucksäcke nicht schon so voll oder die Pakete nach Deutschland nicht 100$ kosten würden, würden wir uns hier mit Kleidung, Souvenirs und natürlich Hängematten eindecken. 😀

Nach ungefähr 5 Stunden haben wir genug und treten erschöpft und mit unseren erbeuteten Sachen den Heimweg an. Der kann sich übrigens auch sehen lassen und so gehen die 2 Stunden schnell rum.

Quito

Da Jois Schwester, Cousine & Oma zu Besuch sind, machen wir uns nach ein paar ruhigen, erkälteten Tagen auf den Weg die Stadt zu erkunden. Erst also mal ein paar Fakten zur Stadt selbst: Quito hat 2,2 Mio. Einwohner und ist mit 2850m die höchstgelegene Hauptstadt der Welt. Außerdem hat die Stadt wirklich ein außergewöhnliches Ausmaß angenommen: 50km lang und nur 4km breit!

Da immer noch Unruhen in Ecuador sind (und zwar nicht wegen dem Vulkan Cotopaxi der ausbrechen will, sondern weil gegen die Politik des Präsidenten demonstriert wird) können wir leider nicht alle Teile der Stadt sehen….bei so einer riesigen Stadt außerdem eine Herausforderung.

Nach dem Tag sind wir vom vielen rum laufen wirklich k.O. und machen am nächsten Tag einen „Ausflug ins Grüne“ – Mitten in der Stadt & nicht weit von Jois Wohnung entfernt gibt es einen riesigen Park (Parque Metropolitana). Wir sind ungefähr 5 Stunden im Park unterwegs und es ist einfach schön nach ein paar Tagen Großstadt nochmal NICHTS zu hören…was uns hier nämlich am meisten nervt sind die Autofahrer die JEDEN IMMER und ÜBERALL anhupen…Taxis hupen um zu „fragen“ ob man eventuell mitfahren will; andere Autos hupen um auf sich aufmerksam zu machen wenn sie über den Zebrastreifen brettern; man hupt sich zur Begrüßung an oder wenn man sauer ist weil einem die Vorfahrt genommen wurde… . Aber zurück zum Park:

Rucu Pichincha

Nach dem Frühstück machen wir uns mit Jois, ihrer Cousine Ivanna, Johanna & Jasmin ( 2 Mädels aus Deutschland, die zu Besuch bei Jois & ihren Eltern sind, da Johanna Jois‘ Austauschpartnerin war…klar soweit? 😉 ) auf den Weg zum Teleférico um zum Hausberg „Rucu Pichincha“ auf 4000m zu fahren. Die Luft ist zwar wirklich dünn da oben, aber die Aussicht entlohnt uns mal wieder und es ist einfach ein schöner Weg Richtung Gipfel auf 4800m.

Abends machen wir dann noch mal eine gemeinsame private Stadtrundfahrt & so im dunklen macht Quito auf uns einen schöneren und ruhigeren Eindruck 😀

Mitad del Mundo

Zusammen mit Jois, Johanna & Jasmin machen wir uns am nächsten Morgen auf den Weg zum „Mittelpunkt der Erde“, wie hier alle sagen, bzw. zum Äquator um mal mit einem Fuß auf der Nord- und mit dem anderen auf der Südhalbkugel zu stehen. Ursprünglich gab es ein Monument das sogar den „Mittelpunkt der Erde“ anzeigen sollte, aber nach genauen Messungen hat sich herausgestellt, dass der eigentliche Äquator ca. 240m weiter nördlich liegt.

Im einer Art Museum kann man verschiedene Spiele oder Tests machen, die einem z.B. zeigen wie schwierig es ist mit geschlossenen Augen auf dem Äquator zu laufen, wie einfach es auf dem Äquator ist ein Ei auf einem Nagel zu balancieren (hierzu gab es übrigens ein Zertifikat :-D) oder dass das Wasser auf der Südhalbkugel andersrum abfließt als auf der Nordhalbkugel. All das haben wir glücklicherweise in Fotos UND Videos für euch festgehalten 😀

 

 

Der Tag war wieder mal schön & lang und am Abend gehts zusammen mit den anderen zu Jois Eltern, die in Riobamba wohnen.

Bis zum nächsten Beitrag (schon mal ein kleiner Vorgeschmack: es geht hoch hinaus ;-))

Eure Tramps

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