Inzwischen ist es fast 4 Monate her dass wir Neuseeland verlassen haben. Doch das Kapitel „Neuseeland“ lässt uns einfach nicht los und wir hängen oft unseren Erinnerungen dort nach.
Um zumindest ein bisschen damit abzuschließen, hab ich mich heute an den letzten Bericht gesetzt und konnte so auch gleich noch ein bisschen in Erinnerung schwelgen.
Unsere Reise war manchmal wirklich ein Berg- und Talfahrt. Im wahrsten Sinne des Wortes!
Als wir aus Tonga zurück kamen, sind wir die Westküste entlang Richtung Süden gefahren. Zu der Zeit hatten wir wirklich kein Glück mit dem Wetter und 4 Tage Regen sind uns etwas aufs Gemüt geschlagen. Hier könnt ihr unseren ersten Eindruck der Südinsel nachlesen
Kein Wunder wurden also das wir ein bisschen „nervös“ wurden als wir wieder Richtung Westküste fuhren. Unsere Angst war, dass wir auch dieses Mal nicht so viel von der rauen, schönen Landschaft zusehen bekommen würden, von der immer alle schwärmen.
Doch die Aussicht die uns seit dem Verlassen von Christchurch begleitete, lies uns hoffen!
Nach den letzten Tagen in Christchurch hatten wir wieder richtig Lust auf Natur und Berge. Eigentlich wollten wir von Christchurch die gesamte Strecke bis zum Arthurs Pass fahren, da uns dort Berge und die nächste Wanderung erwarteten. Aber dank des wunderschönen Wetters, haben wir es natürlich nicht lange im Auto ausgehalten. Mussten wir zum Glück auch gar nicht, denn auf unserem Weg lag Castle Hill – ein großes Gebiet welches mit Kalksteinen übersät ist und daher einen hervorragenden (Boulder-)Spielplatz für Erwachsene abgibt.
Hier konnten wir nicht nur selbst auf den Steinen herumklettern, sondern auch Leute beobachten die sich auf den größeren Kalksteinen beim Klettern oder bouldern versuchen – natürlich stimmt dort auch die Ausrüstung. : )
Obwohl unser Ziel für den Abend Arthurs Pass war, mussten wir uns leider kurzfristig anders entscheiden. Nach längeren Gespräch mit einem Ranger vor Ort, musste unsere geplante Wanderung für den nächsten Tag gestrichen werden: Ein Sturm war mit Schnee und Eis auf dem Weg zu uns und würde am nächsten Tag eintreffen. Uns fehlte es an entsprechender Ausrüstung und Erfahrung um trotzdem auf den Gipfel zu kommen. In dem Moment zeigte sich wieder wie praktisch es ist mit dem Van zu reisen: wir mussten keine Übernachtung umbuchen, Sachen packen und einen Bus finden der uns zum nächsten Ziel bringt. Nein, wir sind einfach wieder in unser Auto (Wohn-Ess-Schlafzimmer) gestiegen und zu diesem schönen Platz weiter gefahren:
Am nächsten Tag fuhren wir dann die Westküste entlang – was soll ich sagen: das Wetter und die Sicht waren um einiges besser und wir konnten den Tag, trotz langer Autofahrt genießen.
Immer wieder haben wir Zwischenstopps eingelegt und dabei z.B. die Pancake Rocks besucht. Warum die so heißen? Na, sie sehen doch wirklich aus wie Pfannkuchen Stapel, oder?
Dabei handelt es sich um eine Ablagerung verschiedener Gesteinsarten, welche sich unterschiedlich schnell von Wind, Regen und Meerwasser abnutzen/zersetzen lassen.
Unser eigentliches Ziel für die kommenden Tage erreichten wir dann am Abend: den Ausgangspunkt zum Heaphy Trek. Diese Gegend stand eigentlich gar nicht auf unserem Plan, aber nach dem Wander-Entzug wollten wir wenigstens noch einen Ein-Tages-Trek mitnehmen. Glücklicherweise gab es dann sogar noch etwas mehr zu sehen: Den Oparara Arch (ein riiiiiesiger Kalkstein Bogen) und den Moria Arch (ebenfalls eine Art Kalkstein-Höhle/Bogen, aber kleiner). Nach unseren Ausflügen zu den Kalksteinhöhlen und dem Heaphy Track schlug das Wetter wieder um und wir waren froh, dass wir einen tollen Campingplatz mit Aufenthaltsraum, Küche und Kamin aufgetrieben hatten. Wenn es mehrere Tage kalt & nass ist, dann sind die wenigen Quadratmeter im Auto auf Dauer doch nicht ausreichend.
Das Wetter machte uns leider auch bei dem nächsten Plan einen Strich durch die Rechnung: wandern fiel wegen Schnee & Eis schon wieder aus. Also mussten wir die Route kurzerhand neu planen und orientierten uns diesmal am Wetterbericht: Im Abel Tasman Nationalpark (im Norden der Südinsel) war es sonnig und wärmer gemeldet. Die meisten Leute, die diesen Nationalpark besuchen, wollen dort wandern oder Kajak fahren – Im Idealfall vielleicht sogar beides. Vor allem im Sommer ist der Nationalpark beliebt, da er direkt an der Küste liegt und man während der Wanderung oder Abends am Campingplatz immer wieder zur Abkühlung ins Meer springen kann. Da wir aber im Winter dort waren, hat es uns nicht direkt ins Wasser gezogen.
Allerdings wollten wir mal etwas anderes machen, als wandern und haben uns für einen Tag ein Kajak gemietet um damit den Nationalpark und die angrenzenden kleinen Inseln zu erkunden. Dabei haben wir nicht nur neugierige Robben (siehe Video) sondern auch Delfine getroffen. Obwohl die Delfine sich minutenlang vor, unter und um uns getummelt haben, waren sie zu flink um sie mit unserer Kamera aufzunehmen.
Nach unserem schönen Kayak-Erlebnis, neigte sich der ereignisreiche Teil unserer Reise langsam dem Ende zu.
Wenige Tage später setzten wir nach 8 Wochen auf der Südinsel mit der Fähre wieder zur Nordinsel über. Dann ging es plötzlich ganz schnell: zwar hatten wir 4-6 Wochen eingeplant um unser Van zu verkaufen, doch schon nach ein paar Tagen hatten wir einen hartnäckigen Interessenten. Trotzdem ließen wir uns noch ca. 2 Wochen Zeit, bevor wir uns mit ihm verabredeten.
Denn als der Van verkauft war, standen wir plötzlich ohne Dach über dem Kopf da. Also hielten wir uns noch ca. eine Woche im Hostel in Auckland auf; verabschiedeten uns von ehemaligen Arbeitskollegen, ehemaligen Mitbewohnern und Freunden und sagten nach 14 Monaten „Auf Wiedersehen“ zu Neuseeland.