Nachdem Teil 1 ja schon so lange gedauert hat, dachte ich eigentlich mit Teil 2 kämen wir schneller voran, aber wie das eben so ist: das Wetter ist zu gut/ zu schlecht; man ist zu beschäftigt/zu faul und bevor man sich versieht, steht auch schon der nächste Besuch auf der Matte. 😉
Zwei Wochen Neuseelands Südinsel
Nachdem wir ja schon Teile der Nordinsel erkundet haben, und alle (wirklich ALLE) Kiwis uns geraten haben auch die Südinsel in Annas Besuch einzuplanen, haben wir kurzerhand Flüge gebucht und sind Anfang September nach Christchurch geflogen. Unsere Reiseroute für die Südinsel sah folgendermaßen aus:
Da wir früh in Christchurch ankamen, haben wir gleich den Mietwagen abgeholt und sind weiter Richtung Süden gefahren:
Dunedin
Nach ein paar Stunden Fahrt kamen wir Nachmittags in der zweitgrößten Stadt der Südinsel an.
Schon auf unserem ersten Streifzug durch die Stadt, welche auf der einen Seite direkt am Meer liegt und auf der anderen Seite von Bergen begrenzt wird, stellen wir fest das Dunedin seine Wurzeln nicht verbergen kann: die schottischen Siedler die im 18.Jh dort ankamen haben ihre Spuren hinterlassen, was sich in den Gebäuden zeigt, und wir fühlen uns als würden wir durch Edinburgh laufen.
Von den Gebäuden abgesehen, ist es aber eine moderne/jugendliche Stadt (was daran liegen mag das ein Großteil von Dunedin aus Studenten besteht) und die Graffiti-Künstler dürfen sich an vielen Gebäuden oder z b an Stromkästen austoben. Inzwischen ist sogar ein kleiner Spaziergang auf dem Stadtplan vermerkt, auf dem man die unterschiedlichen, teilweise etwas versteckt gelegenen, großen Kunstwerke ansehen kann.
Natürlich wollten wir nicht nur die Stadt selbst sehen, sondern haben auch Ausflüge von Dunedin aus unternommen: an einem Tag fuhren wir zb mit dem Mietwagen die nahe gelegene Otago Peninsula ab und konnten dort einige tierische Bewohner der Halbinsel entdecken:
Außerdem kann man von Dunedin aus, eine schöne Zugfahrt in die Berge machen. Zwar wurde die Personenbeförderung im normalen Zugverkehr eingestellt, aber mit dem Taieri Gorge Railway hat man ein Stück der alten Zugverbindung erhalten und gibt den Touristen damit eine Möglichkeit einen Teil der Region so auf etwas anderem Wege zu erkunden. Wir fanden es eine tolle Möglichkeit um an einem nass kalten Wintertag doch was von der Gegend zu sehen: man fährt durch die Schlucht eines Flusses, durch einige Tunnel und Viadukte und endet die Fahrt direkt neben schneebedeckten Bergen.
Eine andere , eventuell erwähnenswerte“Attraktion“ in Dunedin ist die Baldwin Street, welche mit 35% Steigung im Guinnessbuch der Weltrekorde als steilste Straße der Welt vermerkt ist.
Unser letzter Ausflug in Dunedin ging dann, typisch Deutsch, in eine Brauerei zur Brauerei Besichtigung. Fotos gibts hiervon allerdings nicht; wir waren zu beschäftigt all die „Informationen“ in uns aufzunehmen. 😉
Queenstown
Nach ein paar Tagen in Dunedin fuhren wir dann weiter Richtung Süden, in die relativ kleine, aber bei Touristen sehr beliebte Stadt Queenstown. Der Ort ist bekannt für all die Aktionsportarten die man dort machen kann: Bungee Jumping, Paragliding, Jetboot fahren, Fallschirmspringen etc.; doch da wir sowohl Pech mit dem Wetter hatten und ich dazu noch krank wurde, haben wir uns von den adrenalinlastigen Abenteuern doch fern gehalten.
Das heißt aber nicht, dass wir nur faul im Hostel rumgehangen haben. Für einen Tag haben wir z.B eine Tour zum Milford Sound unternommen. Dieser ca. 15km lange Fjord ist eine der größten Attraktionen in Neuseeland und gehört zum UNESCO Weltnaturerbe.
„Der Fjord entstand durch die Gletscherbewegungen der Eiszeiten. Der Milford Sound erstreckt sich 15 Kilometer von der Tasmansee ins Land und wird von bis zu 1200 Meter hohen Felswänden umgeben. Die höchste Erhebung ist der Mitre Peak(Bischofshut) mit 1692 Metern.
Durch Steigungsregen an den direkt anschließenden neuseeländischen Alpen gehört der Milford Sound zu den regenreichsten Gebieten der Erde. Jährlich fallen hier bis zu 8000 mm Niederschlag.
An den Hängen wächst ein Gemäßigter Regenwald. Jeder Regenfall schafft Dutzende vorübergehende Wasserfälle an den umgebenden Steilhängen, von denen einige eine Länge von 1000 Metern erreichen. Jedoch kann das Regenwasser das Abrutschen von Teilen des Regenwalds verursachen. Im Wasser leben Robben, Pinguine und Delfine.
Das Wasser des Fjordes bildet zwei Schichten. Das schwerere salzhaltige Meerwasser wird von einer Schicht Süßwasser überdeckt. Diese enthält viele durch den starken Regen aus dem Boden gelösten Gerbstoffe. Dadurch herrschen im darunter liegenden Salzwasser Lichtverhältnisse die es sonst nur in weit größeren Tiefen gibt. So lassen sich im Milford Sound Flora und Fauna der Tiefsee beobachten.“ (Quelle: Wikipedia)
Ein weiterer Ausflug den wir von Queenstown aus machen konnten, führte uns zur Walter Peak Hochlandfarm. Mit dem antiken Dampfschiff TSS Earnslaw fuhren wir über den See und wurden von einem Guide in Empfang genommen.
Er erzählt uns über die Tiere die auf der Farm leben (Zu Spitzenzeiten leben hier zb 40.000 Schafe, Hütehunde, Rinder, Pferde, Alpakas), den Alltag auf der Farm, wo zur Zeit 50 Leute angestellt sind, und zeigt uns u.a. wie die Hütehunde arbeiten und wie Schafe geschoren werden.
Lake Wanaka / Roys Peak
Von Queenstown führte unser Weg dann wieder Richtung Norden. Die kleine Stadt Wanaka liegt auch wieder direkt an einem See. Da es zum Baden aber zu kalt war, entschieden wir uns zu einer Tageswanderung zum Gipfel des Mt. Roy.
1580m klingt zwar nicht sehr hoch, doch da auf und unterhalb des Gipfels Schnee lag, war die Tour doch gar nicht so einfach. Aber die Anstrengung hat sich definitiv gelohnt: oben angekommen hat man eine tolle 360 Grad Sicht auf alle umliegenden Berge (ebenfalls schneebedeckte Gipfel), den See und den Ort.
Mt. Cook Nationalpark und Lake Tekapo
Auf unserem „Rückweg“ von Wanaka nach Christchurch blieben uns noch ein paar Tage und somit auch noch ein paar Stopps.
Im Mount Cook Nationalpark findet man den 3724m hohen Mt. Cook, den höchsten Berg der Neuseeländischen Alpen. Der gesamte Park gehört ebenfalls zum Weltnaturerbe der UNESCO und viele Leute kommen her um zu wandern oder Bergzusteigen. Wir haben ebenfalls eine kleine Wanderung gemacht um uns den Berg anzusehen und ich konnte in Erinnerungen an Patagonien schwelgen….die Schneebedeckten Berge, Eisschollen auf dem See…einfach schön.
Im Nationalpark konnten wir in einer Jugendherberge übernachten und am nächsten Tag weiter nördlich Richtung Tekapo fahren: wieder ein Ort der direkt am See gelegen ist : )
Den letzten Abend unserer Südinsel-Rundreise verbringen wir in Christchurch. Obwohl die Stadt die größte der Südinsel ist, ist sie doch ein bisschen „verschlafen“. Der Eindruck kann aber auch dadurch zustande kommen, dass die Stadt sich seit einem starken und zerstörerischen Erdbeben 2011 immer noch im Wiederaufbau befindet.
Wir geloben Besserung in puncto häufiger Artikel schreiben und schicken viele Grüße von der anderen Seite der Welt.
Eure Tramps