Salento

Von Wachspalmen bis zum abendlichen Zeitvertreib mit explosiven Spielen…

Auch wenn es von Medellin nach Salento nicht weit ist, hat die Busfahrt fast wieder einen ganzen Tag gekostet. Inzwischen denken wir schon darüber nach am Ende unserer Reise eine Statistik der Zeit, die wir im Bus verbracht haben, zu erstellen. 🙂

Aber was machen wir eigentlich in diesem kleinen Nest? Salento hat an die 7000 Einwohner und liegt im Kaffeedreieck. Hier könnten wir also vielleicht doch noch die Möglichkeit bekommen, eine Kaffeefinca während der Erntezeit zu sehen. Um dem ganzen vorweg zu greifen: nein, auch hier ist keine Erntezeit. Sorry Yannick!

Am Tag unserer Ankunft ist aber nichts mit idyllischer Kleinstadt: die Hälfte der Stadt ist wegen einem Radrennen gesperrt.

Radrennen in Kolumbien? Ja richtig, die Kolumbianer haben irgendwann mal EINE ETAPPE der Tour de France gewonnen und sind seit dem verrückt nach dem Sport.

Wenn man sich aber erstmal daran vorbei gekämpft hat, sieht man auch was von der schönen kleinen Stadt: alle Fassaden sind sehr, sehr bunt!

Valle de Cocora – Tal der Wachspalmen

Um halb 8 fährt uns ein Jeep von der Plaza in Salento ca. eine halbe Stunde bergauf Richtung Valle de Cocora, dem Tal der Wachspalmen. Schon am Anfang der Wanderung schließen wir uns mit Hannah & Mark zusammen und wandern an dem Tag ca. 6 Stunden gemeinssam bergauf, bergab, über wackelige Brücken und kleine Flüsse. Anfangs waren wir alle etwas enttäuscht, weil uns alle von den vielen 60 m hohen Wachspalmen erzählt haben, aber wir können nur wenige ausmachen. Der Weg ist trotzdem schön und mal wieder anstrengend. Unseren ersten Stop machen wir in „Acaime“, wo es unglaublich viele Kolibris gibt. Die flinken kleinen Vögel sind dort aber nicht eingesperrt, sondern kommen freiwillig zu kleinen Futterplätzen, wo man sie dann beobachten kann. Eine Frau erzählt uns, dass das Herz der Kolibris tagsüber 90x pro Sekunde und nachts 90x pro Minute schlägt und sie beim fliegen 40-50x/sec. mit den Flügeln schlagen….ganz schön flinkt!

Nach kurzer Verschnaufpause gehts weiter. Normalerweise würde man von Acaime aus den Rückweg antreten, wir haben uns aber entschieden den längeren Weg über La Montana zurück zu nehmen um nicht nochmal genauso zurück wie hin zu laufen. Wie sich herausstellt: die absolut richtige Entscheidung, denn nach recht anstrengendem Aufstieg zu La Montana gehts nur noch bergab UND wir kommen endlich in DAS Tal der Wachspalmen! Die Landschaft sieht so unwirklich aus…zwischen normalem Laubwald, wie man ihn auch von zuhause kennt, stehen einfach 60m hohe Palmen! Auf den Wiesen rundum genau das gleiche Bild…jetzt sind wir wirklich beeindruckt & damit ihr euch auch vorstellen könnt WIE RIESIG die Palmen wirklich sind, hier ein kleines Suchbild für euch: Wo ist Sabrina?

Wo ist Sabrina?
Wo ist Sabrina?

Und noch mehr Eindrücke vom Valle de Cocora:

Nach der Wanderung gehts erstmal zurück ins Hostel & für den Abend verabreden wir uns mit Hannah, Mark & Yannick zum essen und Tejo spielen.

Tejo ist Kolumbiens Nationalsport & was wir am besten finden: man muss nichts fürs spielen zahlen, ABER man MUSS Bier trinken…hätte schlimmer kommen können. 😉

Beim Spiel versucht man, eine kleine Metalscheibe (den Tejo) in einen 8m (normalerweise 19m) entfernten Kasten zu werfen. Der Kasten ist mit sowas wie Knete gefüllt, worin der Tejo stecken bleiben sollte. In der Mitte der Knete gibt es einen Kreis aus Metal den man zu treffen versucht & am Rand von dem Kreis platziert man vorher Schwarzpulvertaschen die man explodieren lassen muss. Immer wenn’s knallt, freuen wir uns alle wie Kleinkinder obwohl wir eigentlich in zwei Teams spielen 😀 Es macht auf jedenfall Spaß!

Am nächsten Tag gehts für die anderen leider schon weiter, aber wir verbingen noch einen Tag in Salento und leihen uns am nächsten Tag Fahrräder um die Gegend zu erkunden.

Vom Hostel bekommen wir die unten abgebildete detailgetreue Karte ausgehändigt. Einziges Problem: der Weg nicht wirklich ausgeschildert. Also sind wir erstmal gefahren und gefahren, haben die Aussicht genossen und sind gefahren…

Ein paar Eindrücke unserer Fahrradtour und die „Karte“:

Vor lauter Aussicht genießen ist uns garnicht aufgefallen, dass wir schon viel zu weit gefahren sind. Als wir an einer, ähm,.. nennen wir es mal Autobahn ankommen und ein Stück auf dieser fahren (und ich denke in Deutschland immer welcher Idiot fährt da mit seinem Fahrrad auf der Autobahn?? So blöd kann man doch nicht sein. Anscheinend doch….Aber hier darf man ja auch nur 80 auf der Autobahn fahren…) kommt uns der Gedanke das wir hier vielleicht falsch sein könnten und gucken auf die Karte, die leider auch keinen Aufschluss gibt. Das Handy wird gezückt und es sagt wir wären fast in Armenia, also ca. 13km zu weit gefahren…. Also wieder von der „Autobahn“ runter und den ganzen Berg wieder hochstrampeln. Nach 13km Berghoch sehen wir auch endlich die Abzweigung die wir hätten nehmen müssen. Leider hat uns niemand gesagt das der Weg von Boquia nochmal 3,5km nur Berghoch geht. Nach 4h statt geplanter knapp 2h kommen wir nun endlich im Hostel an, sind statt 13km ca. 30-35km gefahren und sind einfach nur fertig.

Unser Hosteltip: La Floresta

Bis zum nächsten Bericht; Ab dann aus Ecuador! 😉

eure Tramps

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