Nach Wochen in Patagonien, die wir überwiegend im Zelt in kleinen Orten verbracht haben, sind wir irgendwie überwältigt von der Großstadt und kommen am ersten Tag so gar nicht klar und sind genervt…zu viele Menschen, Busse, Autos, Lärm! Mist, was haben wir uns dabei gedacht? Warum haben wir Patagonien, die unglaubliche Weite & die schöne Natur gegen diesen Stress eingetauscht? Hinzu kommt, dass uns zu der Zeit der Reiseblues mit voller Wucht trifft aber dazu später mehr…
Doch Buenos Aires ist auch einfach toll mit all den Annehmlichkeiten die eine Stadt so mit sich bringt. Also hier ein Fazit nach knapp 2 Wochen Großstadt!
Die ersten Tage mussten wir uns etwas eingewöhnen, doch dann hatten wir wirklich eine tolle Zeit in Buenos Aires! Wir haben uns einfach treiben lassen und mussten nochmal einen Gang zurück schalten; unsere Batterien aufladen und in den Gedanken schon auf die Jobsuche in Neuseeland vorbereiten. Also haben wir uns ein schönes Hostel gesucht und einfach ein paar Tage in den Tag hinein gelebt: lange schlafen, frühstücken, Konzert besuchen, über Flohmärkte bummeln, in Parks liegen, Straßencafés besuchen und einfach durch die Gegend bummeln (immer auf der Suche nach gutem Essen) waren unsere Hauptbeschäftigung und das tat nochmal richtig gut. Buenos Aires ist bunt, laut und oft dreckig, aber auf der anderen Seite gibt es viele schöne grüne Flecken und Ruhe findet man definitiv in den zahlreichen Caféhäusern. Die Stadt ist bekannt für Tango und zu unserem Glück kann man an vielen Orten kostenlos einen Blick auf die unglaublichen Tänzer jeden Alters werfen. Ganz ungezwungen treffen sich die „Portenos“ (wie sich die Menschen hier nennen) z.B. an der Plaza Dorrego und tanzen dort die ganze Nacht.
Woran man sich in Argentinien unbedingt gewöhnen muss: Essen bzw. die Zeit zu der gegessen wird. Da das Abendessen z.B. erst gegen 22Uhr sttattfindet machen die meisten Restaurants auch erst gegen 20 Uhr auf. Für uns ziemlich schräg, aber das gesamte Leben verschiebt sich abends irgendwie. Nachdem man so spät gegessen hat, geht man dementsprechend spät aus: Bars und Clubs öffnen meistens erst gegen 12 oder 1 und wenn man weggehen will, ist man am besten beraten wenn man sich gegen 3 auf den Weg macht, wo zuhause ja viele schon wieder den Heimweg antreten. 😀
So, jetzt bleibt uns noch Zeit bis Ende April und dann ab nach Neuseeland! Wenn ihr euch jetzt fragt was wir bis zu unserem Flug machen: Urlaub!
Ich kann mir genau vorstellen wie sich der ein oder andere jetzt denkt „Hä? Ihr macht doch seit 9 Monaten Urlaub!“. Das stimmt nicht ganz! Was passiert in mehreren Monaten auf Reise wenn man viele Orte besucht und genauso häufig das Hostel wechselt, fast 400 Stunden im Bus verbringt, unzählige Menschen kennenlernt, Fotos macht, Eindrücke sammelt und man das alles gar nicht richtig verdauen kann? Der Reiseblues stellt sich ein.
Irgendwann ist die Batterie leer und man macht dicht. Schon wieder ein neues Gesicht? Eine neue Stadt? Ein neues Hostel? Plötzlich ist die Luft raus und man hat nicht mehr so viel Lust Neues zu sehen und will sich am liebsten irgendwo verkriechen.
Was man dagegen macht? Keine Ahnung! Wir waren die letzten Wochen vielleicht einfach zu schnell (ja, der ein oder andere hat jetzt vielleicht Fragezeichen vor Augen…) unterwegs, von einem Ort zum nächsten und sind nirgendwo lange geblieben. Als wir Torres del Paine (was für uns ja das Ziel in Südamerika war) besucht hatten, war es bei uns beiden an der Zeit einen Gang zurück zu schalten.
Für Buenos Aires haben wir also keine Pläne gemacht und wirklich mehrere Tage gar nichts gemacht, das Hostel nicht verlassen, sondern in der Hängematte gehangen und gelesen. Eine Zwangspause einlegen zu müssen fühlt sich nicht so toll an. Immerhin will man ja so viel wie möglich sehen und mitnehmen. Aber ich glaube inzwischen, dass man nichts verpasst, wenn man nicht dahin fährt wo schon alle anderen waren. Also, ab und zu ruhig mal einen Hängematten-Tag einlegen und die letzten Tage & Wochen Revue passieren lassen… Wir haben genau das bis zu unserem Flug vor und werden die letzten Wochen am Strand verbringen, Sonne tanken, uns die bisherige Reise durch den Kopf gehen lassen und uns auf den neuseeländischen Herbst einstellen.
Lasst es euch gut gehen, denn wir machen das auch!
Eure Tramps
Ein Gedanke zu „Buenos Aires – Zeit für eine Auszeit“
Hey! 😉
Das fällt Euch erst nach 9 Monaten auf? 😀
Wir sind seit 7 Monaten unterwegs und seit dem auf der Suche nach Hängemattenplätzen! 😀
Hahaha..viel Spaß Euch und Grüße aus Salento 😉