Nach einem Jahr in Neuseeland haben wir auch hier wieder unsere Jobs und unsere Wohnung gekündigt, all unsere Sachen in die Rucksäcke und in den Van gestopft und sind wieder unterwegs.
Doch bevor die Reise richtig losgehen kann, wollten wir dem neuseeländischen Herbst entkommen und haben einen Flug ins Königreich Tonga gebucht.
Ein anderer, nicht ganz unerheblicher Grund für unsere „Flucht“ aus Neuseeland war, dass unser Visum ausgelaufen ist und wir entweder das Land verlassen oder eine ziemlich teure Gesundheitsuntersuchung (die man aus uns unerklärlichen Gründen nach einem Jahr im Land machen muss) machen mussten. Da schien uns das Geld doch besser in einem Südsee-Urlaub angelegt als in irgendwelchen fadenscheinigen teuren Untersuchungen….
Ende April ging unser Flug von Auckland zur ca. 3 Stunden entfernten Hauptinsel Tongatapu. Als und im Flieger bewusst wurde das wir uns nach über einem Jahr bald wieder in einem Land befinden, dessen Sprache wir nicht beherrschen, waren wir plötzlich doch ein bisschen aufgeregt.
Da zu Tonga 176 Inseln gehören aber nur ca. 40 bewohnt sind ist es nicht allzu schwer einen etwas entlegeneren Ort zu finden und so flogen wir gleich am nächsten Vormittag weiter zur Inselgruppe Haʻapai.
Für die ersten Nächte hatten wir uns eine sehr einfache Unterkunft auf der Insel Uoleva ausgesucht.
Nachdem wir am Flughafen von unserem Bootsmann Noah abgeholt wurden, hat dieser netterweise noch eine kurze Shoppingtour mit uns gemacht. Noah machte uns nämlich darauf aufmerksam das es auf der Insel kein Trinkwasser gibt und wir waren etwas besorgt das es vielleicht nicht genug regnet um Trinkwasser zu haben. Also haben wir uns noch ein paar Flaschen Wasser gekauft bevor wir mit Noahs Kutter zur Unterkunft schipperten.
Gleich bei unserer Ankunft wurden wir von Lefty in Empfang genommen und er hat uns herumgeführt und uns alles gezeigt. Lefty kommt eigentlich aus den USA, lebt aber seit 2 Jahren bei Taiana und ihrem Mann Kalafi.
Unser Unterkunft ist eine typische Tongaische Fale: eine Hütte die aus getrockneten, geflochtenen Blättern der Kokosnusspalme gebaut wird. Durch das verarbeiten sind die Blätter stark und wasserdicht, lassen aber immer noch eine gute Luftzirkulation zu. In der kleinen Hütte befindet sich nur ein kleiner Tisch und eine Matratze, aber bei strahlender Sonne und blauem Wasser gleich hinter dem weißen Sandstrand, der sich gleich vor der „Haustür“ befindet, werden wir wohl eh nicht viel Zeit in der Hütte verbringen.
Tatsächlich haben wir die meiste Zeit entweder mit schwimmen, schnorcheln, lesen, Spaziergängen am menschenleeren Strand oder in der Hängematte verbracht. An einem Nachmittag hat Lefty uns dann mit zu seiner Stammbar (die einzige auf der ganzen Insel) genommen und uns noch einen kleinen Weg gezeigt, über den wir in kurzer Zeit zur anderen Seite der Insel kamen.
Da die Saison noch nicht begonnen hat, sind wir die einzigen Gäste bei Taiana und Kalafi, doch schon in ein paar Monaten werden nicht nur massenweise Touristen kommen, sondern auch Buckelwale um hier in den warmen Gewässern vor Tonga ihre Junge zu bekommen und aufzuziehen bevor sie weiter ziehen. Einerseits sind wir traurig das wir die Wale verpassen, aber andererseits war es auch schön die Insel fast für sich zu haben & wiederkommen können wir immer noch.
Für den zweiten Teil unserer Urlaubs kam Noah wieder ins Spiel: er holte uns wieder mit dem Boot ab und brachte uns anschließend mit seinem Auto zum anderen Ende von Haʻapai, zur Insel Foa.
Hier erwarteten uns zwar auch einfache Hütten, allerdings in etwas anderem Stil und mit richtigem Bett statt nur einer Matratze. Ein weiterer Bonus: hier geht immer eine wunderbare Brise und die 30 Grad lassen sich etwas besser aushalten. Doch auch hier haben wir uns nicht viel vorgenommen außer schnorcheln, Kajak fahren (um des Königs Insel), schwimmen und gutes Essen genießen.
Leider geht aber jeder Urlaub mal zu Ende und rechtzeitig bevor der Zyklon Donna auf Haʻapai zusteuert sind wir auf dem Rückweg nach Neuseeland. 2014 gab es hier einen verheerenden Zyklon der 80% der Insel zerstörte. Darren und Nina (die Besitzer der Unterkunft) haben uns am letzten Abend Fotos gezeigt was der Sturm hier angerichtet hatte: Alle Unterkünfte wurde weggerissen und auch die Pflanzenwelt so weit zerstört, dass sich die Insel immer noch davon erholen muss und die beiden haben fast 1 1/2 Jahre gebraucht um ihre Unterkunft wieder öffnen zu können.
Um die Geschichte aber nicht traurig abzuschließen, hier noch unsere Flugtickets von Tonga: „Handgemalt“ 😀
Ein Gedanke zu „Königreich Tonga – 2 Wochen im Paradies“
Toller Bericht. Wir waren voriges Jahr auch 5 Tage bei Kalfi und Lefty. Letzte Woche hat uns Lefty sogar eine Karte nach D geschrieben.