Hallo Chile! Wüste, Großstadt & Meer

San Pedro de Atacama

Nachdem unsere „Salar de Uyuni-Tour“ in San Pedro de Atacama / Chile geendet hat, haben wir noch ein paar Tage in einer der trockensten Landschaften der Welt verbracht.

Dabei kamen wir auf die unglaubliche Idee, dass wir anstatt einer Tour zum „Mondtal – Valle de la Luna“ zu buchen, einfach Fahrräder leihen und damit in die Wüste fahren können! Ja wirklich genial, diese Idee…vor allem dabei nur 1l Wasser pro Person mit zunehmen ; )

Insgesamt sind wir zusammen mit James (den wir während der Salar de Uyuni Tour kennengelernt haben) ca. 30km durch die Wüste geradelt und waren am Ende des Tages so k.O. das wir uns nicht mehr zum geplanten Sandboarding aufraffen konnten. Trotzdem oder gerade deswegen ein unvergesslicher Tag und eine noch unwirklichere, und vor allem super trockene, Landschaft.

Valparaiso – Laut, Bunt, Zirkus!

Als wir noch in Bolivien waren, entstand eher zufällig der Plan erst Chile und dann Argentinien zu bereisen. Und das alles nur weil uns ein Mädel aus Chile erzählt hat, das man nirgendwo so gut Silvester feiern kann wie in der Küstenstadt Valparaiso!

Von San Pedro aus haben wir uns also geschmeidige 24 Stunden in den Bus gesetzt um noch rechtzeitig in der Stadt anzukommen und uns ein bisschen umzusehen bevor es ins neue Jahr geht. Der Nachteil am reisen ohne Plan ist, man kommt ab und zu in Situationen die echt Nerven kosten. So zum Beispiel auch diesmal: wir hatten uns in den Kopf gesetzt Silvester in Valpo zu verbringen und zwei der letzten Plätze im Bus gebucht um dann festzustellen das die Hostels a) fast alle ausgebucht und b) die noch verbleibenden viel zu teuer waren. Da war improvisieren angesagt und in unsere Not haben wir zig Anfragen bei „Couchsurfing“ gestellt, in der Hoffnung das noch jemand kostenlos einen Schlafplatz für uns zur Verfügung hat. Wer hat schon Lust 50€ (und mehr) p.P. für eine Übernachtung im 12-Bett-Zimmer zu bezahlen? Wir nicht, also ging es auf gut Glück mit dem Bus Richtung Valparaiso, in der Hoffnung noch ein günstiges Hostel vor Ort oder einen Schlafplatz über Couchsurfing zu finden.

Als wir am 28.12. nach 24 Stunden Busfahrt total übermüdet ankommen, haben wir zum Glück eine Nachricht von Ergan bekommen. Er hat sich auf unsere Anfrage gemeldet und würde uns für 3 Nächte ein Bett in seinem Apartment zur Verfügung stellen & das ganz umsonst! Wahnsinn, das war knapp : ) Zwar müssen wir jetzt eine Nacht im Hostel übernachten, da er erst am nächsten Tag zurück nach Valparaiso kommt, aber trotzdem sind wir erleichtert.

Am nächsten Tag erkunden wir ein bisschen die Stadt und als wir uns abends mit Ergan treffen, bringt er noch ein andere Couchsurferin mit. Michi ist auch aus Deutschland (ihr Vater wohnt sogar in Kröv :-D) und hat das letzte Jahr in Chile gelebt. Sie kennt sich deswegen gut in Valparaiso aus und zu viert gehen wir in dieser & auch in der Silvesternacht feiern! In der Küstenstadt ist echt immer was los und egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit; man kann immer einfach auf die Straße oder einen der Plätze gehen und findet Leute die Musik machen und alle tanzen dazu!

In der Silvesternacht haben wir das vermutlich längste und schönste Feuerwerk unseres Lebens gesehen! Da Valparaiso zum einen am Meer liegt und zum anderen aus 45 Hügeln besteht, konnten wir von einem Hügel aus ca. 7 synchron verlaufende Feuerwerke entlang der gesamten Küste sehen. Das war einfach nur 30 Minuten purer Wahnsinn und ein super Start ins neue Jahr. Natürlich lief danach dann die Party in Clubs, Bars oder einfach auf den überfüllten Straßen weiter und als wir morgens um halb 7 nach Hause wollten mussten wir noch fast 1 1/2 Stunden auf einen Bus warten in dem noch Platz für uns war. Wir wurden vorgewarnt das ganz Chile in Valpo Silvester feiert, aber mit so einem Ansturm hätten wir nicht gerechnet!

Außer einer Menge Party und Musik hat Valparaiso noch mehr zu bieten: eine Menge Straßenkunst und Graffitis. Außerdem gibt es jeden Sonntag die „Dominguera“ wo man sich an einem Platz trifft und jeder der irgendwas besonderes kann, führt es vor allen vor. Viele Jongleure, Einradfahrer oder auch Geschichtenerzähler und Clowns unterhalten für ca. 2 Stunden die Menge. Die Stadt zieht einen einfach in seinen Bann und man hat jeden Tag das Gefühl in einem Zirkus zu sein!

Da die Stadt aber wirklich niemals schläft und wir nach unserer Zeit mit Ergan wieder in ein Hostel mussten & es da nur 12-Bett-Zimmer gab, haben wir nach ca. einer Woche beschlossen weiter zu fahren. Egal wie schön die Zeit in Valparaiso war & wie sehr wir die Stadt mochten; die Hostelsituation hat uns echt genervt.

Da Chile aber auch Busse betreffend teuer ist & wir gehört haben das man gut trampen kann, wollten wir das Ganze mal für uns ausprobieren. Und siehe da: nach ca. 20 oder 30 min. hält ein LKW neben uns und verkündet das er nach Santiago fährt & uns mitnehmen kann! Perfekt! Das ganze hat sich zwar etwas in die Länge gezogen, da unser netter Fahrer John unterwegs noch Sachen ab- und beladen musste, aber immerhin war die Fahrt umsonst 😉

Santiago

Auf eine weitere Stadt haben wir zur Zeit eigentlich wenig Lust und nach der ganzen Feierei und dem lauten Valparaiso sehnen wir uns irgendwie nach einer Art „Zuhause“ und einem Platz wo wir einfach mal eine Weile bleiben und nichts machen können ohne dabei permanent von 20 anderen Leuten umgeben zu sein.

Deswegen macht es uns auch gar nichts, dass unser Hostel weit ab vom Stadtzentrum liegt und seeeehr ruhig ist. Wir haben endlich wieder ein eigenes Zimmer, dass wir nicht mit 10 anderen teilen müssen und das erscheint uns grade wie absoluter Luxus!

Wir verbringen relativ viel Zeit damit Campingsachen zu kaufen, denn je weiter es jetzt Richtung Süden (Stichwort Patagonien : )) geht, umso öfter werden wir wandern und campen. Da wir eigene Sachen haben wollen, auf die wir uns verlassen können & womit wir nicht „baden gehen“, kaufen wir Zelt, Schlafsäcke, Isomatten, Campingkocher etc. und das an ungefähr 3 Tagen. 😀 Ansonsten sehen wir von Santiago nichts spezielles und radeln nur ein bisschen mit Fahrrädern vom Hostel durch die Gegend. Es ist halt nur eine weitere Großstadt & davon haben wir zur Zeit echt genug & freuen uns schon auf unsere ersten Nächte im Zelt mitten im Nirgendwo.

Bis dahin,

die Tramps

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