Hasta luego Peru; Buenos dias Bolivia!

Titicacasee – Isla del Sol

In Cusco haben wir uns am 25.10. einen Bus Richtung Copacabana (nein, nicht das Copacabana in Brasilien) gesucht und da wir auf Abenteuer aus waren, haben wir einen der günstigsten Nachtbusse gebucht. Im Nachhinein nicht die beste Idee: wir saßen in dem 2-stöckigen Bus in der 2. Etage und direkt vorne hinter der Windschutzscheibe. Allerdings war der Bus wohl nicht ganz dicht, also hatte sich ein kleiner See hinter der Windschutzscheibe angesammelt der uns in jeder Kurve auf die Füße schwappte.
Außerdem war’s arschkalt! Aber wie gesagt: aus Fehlern lernt man und da unser Busfahrer wohl gerne Rennfahrer geworden wäre, waren wir zumindest die ersten an der Grenze und mussten nicht lange warten um unseren Aus- bzw. Einreisestempel zu bekommen.

 

Tschüss Peru

Nach 11 Stunden Busfahrt sind wir alle 3 (Miet ist noch immer mit von der Partie) froh endlich wieder Boden unter den Füßen zu haben und wollen erstmal irgendwo frühstücken. Zu unserer Überraschung treffen wir sogar noch kurz Corine, die grade von der Isla del Sol zurück kommt und uns ein paar Tipps für die Insel geben kann, bevor sie nach La Paz fährt.

Da Copacabana ein entspannter kleiner Ort ist wollen Marco und ich eine Nacht bleiben, doch Miet will direkt mit dem nächsten Boot zur Isla del Sol fahren. Die Isla der Sol ist die größte Insel im Titicacasee und der Titicacasee mit 3810 m ü.d. Meeresspiegel das höchst gelegene schiffbare Gewässer. Ein Teil des Sees gehört zu Peru und ein Teil zu Bolivien und Copacabana liegt schon in Bolivien.

Den Tag in Copacabana verbummeln wir nur und schleichen von einem Kaffee zum nächsten oder sitzen einfach nur am See, der so riesig ist das man das Gefühl hat am Meer zu sein.

Am nächsten Mittag machen wir uns dann auch auf den Weg zur Isla del Sol. Von Copacabana aus kann man für 2€ mit einem Boot zur Insel fahren, man muss sich nur entscheiden ob man in den Süden oder den Norden möchte. Da wir mehrfach gehört haben das der Süden sehr touristisch und dadurch teuer sein soll, entscheiden wir uns für den Norden.

Nach ca. 2 Stunden legt unser Boot an und wir sehen uns nach „Alfonso“ um, einem Hostel das Corine uns empfohlen hat. Hier verbringen wir unsere (bisher) günstigsten Nächte: 2,50€ pro Nase. Zusammen mit Mirko & Nicole (die wir während der Überfahrt kennen gelernt haben) sehen wir uns den winzigen Ort Challapampa an, essen zu Abend und genießen die Ruhe im Hostel (von wo aus wir die ganze Bucht überblicken können). Zum Tagesabschluss gibt es noch einen Rum-Absacker den die beiden mit auf die Insel gebracht haben und dazu können wir uns ansehen wie der Mond aufgeht, bevor uns ein fieses Unwetter überrascht.

Am nächsten Tag fahren mit einem Boot in den Süden um von dort aus mit Franc & Katerina (aus Ungarn bzw. der Tschechischen Republik) zurück nach Norden zu wandern. Erst geht es zu einem kleinen Tempel (sooo klein hatten wir ihn uns allerdings nicht vorgestellt), dann gemütlich zum Mittagessen und anschließend immer weiter Richtung Norden. Die Insel ist richtig schön und wir fühlen uns als wären wir mitten auf dem Meer, weil man wirklich nicht in jede Richtung Festland sehen kann. Außerdem entdecken wir Überreste des Unwetters der letzten Nacht: überall liegen nach haufenweise riesige Hagelkörner!

Als wir im Norden ankommen, gehen Franc & Katka Richtung Hostel aber wir wollen weiter laufen um noch das Labyrinth zu sehen, dass die beiden am Vortag schon mit Miet besucht haben.

Auf dem Rückweg wird es dann schon langsam dunkel und wir sind froh das Franc & Katka schon für unsere Koch-Verabredung eingekauft haben. Kochen ist in unserem Hostel ein echtes Erlebnis, denn hier wird noch in einer kleinen Hütte auf offenem Feuer gekocht. Als wir anfangen wollen ist noch die ganze Familie (Eltern, Kindern und Enkel; insgesamt ca.12 Personen) in der „Küche“ versammelt, aber nach und nach lichtet es sich und nur die „Hostelmutter“ kommt ab und zu um nach dem rechten zu sehen. Nicht das wir die Kochhütte abfackeln oder uns eins der Meerschweinchen schnappen, die hinter dem „Herd“ herumlaufen. 😉

Eigentlich wollten wir nur 2 Nächte bleiben, aber weil es so gut gefällt beschließen wir jetzt schon den kommenden Tag zu einem Chill-Lese-Rumhäng-Tag zu machen und erst einen Tag später von der Insel zu verschwinden.

So läuft dann der Chill-Lese-Rumhäng-Tag: aufstehen, frühstücken, lesen, nähen, sonnen, Mittagessen suchen aber nichts finden außer einer Flasche Rum für 3 €, Piraten-Mittagessen mit Rum, Piraten-Snack und anschließendem Strandbesuch. Zum Strand gehen wir mit ein paar anderen Leuten die bei Alfonso wohnen und eine von ihnen hat einen Reise-Hoolahoop-Reif dabei (ja, sowas gibt es wirklich! Das sind dann 4 Teile die man zusammenstecken kann um den Reif kompakt zu halten). Innerhalb kürzester Zeit war sie den Reif dann los, denn die Dorfkinder waren ganz scharf darauf damit zu spielen. : )

An unserem letzten Tag fahren wir früh morgens (zusammen mit Franc & Katka) mit Alfonso und seiner Familie auf dem Familien- bzw. Hostelboot zurück nach Copacabana. Das ist der krönende Abschluss unseres Insel-Aufenthalts: die ganze Familie, aber auch Nachbarn oder sagen wir der halbe Ort ist mit auf dem Boot: Die Frauen plaudern miteinander und bespaßen die Kinder während die Männer in einem Kreis zusammen stehen, diskutieren und Cocablätter kauen.

Kurz zu den Cocablätter: die Blätter des Cocastrauch werden getrocknet und dann als Tee getrunken oder gekaut. Warum? Das Kauen der Blätter soll gegen Hunger, Müdigkeit, Kälte und vor allem Höhenkrankheit helfen. Nebenwirkung: alles was beim kauen mit den Blättern in Berührung kommt (also Lippen, Zunge, Wangeninnenseite) wird taub. Außerdem sollte man die Blätter nicht schlucken, sondern ausspucken.

Von Copacabana aus geht’s plötzlich ganz schnell, denn der Bus nach La Paz wartet schon. Wir haben kaum Zeit das Frühstück runter zu schlingen, da gehts schon los.

Auf La Paz freuen wir uns besonders, da wir eventuell einen Berg besteigen, mit dem Fahrrad die gefährlichste Straße der Welt runter fahren wollen und außerdem sehen wir nicht nur Pauline und Nils, sondern auch Corine und Miet wieder!

Lasst es euch gut gehen, denn das machen wir auch!

Eure Tramps

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